Neulich stand ich am Rand des Abgrunds. Es war einer dieser Momente, an denen sich der Druck so groß anfühlte und ich das Gefühl hatte, ich könnte nicht mehr atmen.
Die Selbstständigkeit ist manchmal wie in einer Achterbahnfahrt. Mal ist man ganz oben und dann wieder ganz unten.
In diesem Blogbeitrag möchte ich mit dir teilen, wie es zu meinem kleinen Nervenzusammenbruch kam und warum es in solchen Zeiten besonders wichtig ist, dein WARUM - also deine intrinsische Motivation und ein unterstützendes Umfeld zu haben.
Vielleicht findest du darin den ein oder anderen hilfreichen Gedanken für deine eigene Reise als Selbstständige.
Wenn alles einfach zu viel wird
Letzten Montag war es soweit. Ich bekam eine Absage von einer Kundin, hab auf Instagram wieder mal Follower verloren und hatte null Motivation, mich für meinen Termin am nächsten Tag vorzubereiten. Plötzlich kam dieses Gefühl der Lähmung in mir hoch.
Ich spürte, wie mein Kopf ganz heiß wurde und meine Augen sich mit Tränen füllten. Plötzlich fiel mir auch noch ein, dass ich doch eigentlich schon am Vortag das Bad putzen wollte, noch gar nicht mit meinem Hund spazieren war und meine Mama doch auch schon wieder ein paar Tage auf einen Anruf von mir wartete.
Schlagartig flossen die Tränen über mein Gesicht und ich flüchtete mich ins Bett, um ihnen Raum zu geben.
Leider schaltete sich das Gedankenkarusell da erst richtig ein. “Vielleicht bin ich einfach nicht dafür gemacht”, “Ich halte diesen ständigen Druck nicht aus”, “Wer bin ich denn überhaupt, dass ich denke, das alles schaffen zu können?” - das waren nur ein paar Gedanken, die hoch kamen und mich nur noch mehr verzweifeln ließen.
Natürlich weiß ich ganz genau, wie ich mich aus so einer Situation wieder raus bringen kann, doch ich hatte einfach keine Kraft, um meinen Fokus auf irgendetwas anderes als mein Versagen im Business und in meinem kompletten Leben zu lenken.
Also tat ich das, was ich in so einer Situation immer mache - ich nahm mein Handy in die Hand und schrieb Kathy die Worte “Ich kann einfach nicht mehr!”
Ich schluchzte und weinte einfach weiter bis sich 2 Minuten später mein Handy mit einem lauten “DING” meldete.
Nachdem sie mich erstmal gefragt hatte, ob ich telefonieren will - was ich in diesem Moment nicht gekonnt hatte - fing sie an, mich daran zu erinnern, wieso ich das alles mache.
Kathy kennt genau mein WARUM - meine intrinsische Motivation. Dann zeigte sie mir ganz klar auf, was ich schon alles geschafft habe. Und sie hatte recht - ich hatte wirklich schon so einiges geschafft.
Langsam aber sicher begann ich mich zu beruhigen und nachdem wir uns noch ein paar Sprachnachrichten hin und her geschickt hatten, stand ich auf und verbrachte den Rest des Tages ohne Handy oder sonstige Technik in der Natur.
Die Kraft deines inneren Antriebs - dein WARUM
Gerade an Tagen, an denen nichts so läuft, wie wir es gerne hätten, kann die Überforderung besonders stark sein. Manchmal hat das nicht nur mit äußeren Umständen zu tun, sondern auch mit unserem Zyklus. In bestimmten Phasen des Zyklus sind wir emotionaler, sensibler und fühlen uns schneller überfordert. Diese natürlichen Schwankungen können es uns noch schwerer machen, den Alltag als Selbstständige zu meistern.
Genau in solchen Momenten ist es umso wichtiger, ein starkes WARUM für unsere Selbstständigkeit zu haben. Es geht um viel mehr als nur um ortsunabhängiges Arbeiten, freie Zeiteinteilung oder finanzielle Freiheit.
Das WARUM kommt von innen. Es ist also die intrinsische Motivation.
Dein WARUM kann viele Facetten haben.
Für mich persönlich bedeutet es, Frauen dabei zu unterstützen, ihr Wohlbefinden zu verbessern und ihre Lebensqualität zu steigern. Ich möchte, dass jede Frau ihr inneres Strahlen entdeckt und sich in ihrem Körper wohlfühlt. Dabei strebe ich nach einem Miteinander statt Konkurrenzdenken – eine Gemeinschaft, in der wir uns gegenseitig stärken und ermutigen und so die Welt ein Stück besser machen. Diese tiefe Überzeugung gibt mir die Kraft, auch durch die schwierigsten Zeiten zu gehen.
Ein starkes WARUM ist wie ein Leuchtturm, der dir den Weg weist, wenn der Sturm tobt. Es erinnert dich daran, warum du überhaupt angefangen hast und was du erreichen möchtest. Wenn du genau weißt, warum du tust, was du tust, fällt es leichter, Rückschläge zu verkraften und wieder aufzustehen.
Praktische Schritte, um dein WARUM zu finden:
Reflektiere deine Ziele: Nimm dir regelmäßig Zeit, um über deine langfristigen Ziele nachzudenken. Was möchtest du wirklich erreichen? Was treibt dich an?
Schreibe es auf: Halte dein WARUM schriftlich fest und platziere es an einem Ort, den du täglich siehst. Dies kann dir in schwierigen Momenten als Erinnerung dienen.
Erzähle es anderen: Teile dein WARUM zumindest mit einer Person, die dich daran erinnert, wenn du es doch mal vergisst.
Überprüfe und passe an: Dein WARUM kann sich im Laufe der Zeit ändern. Es ist wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob es noch aktuell ist und gegebenenfalls anzupassen.
Wenn du dein WARUM klar vor Augen hast, kannst du selbst in den schwierigsten Zeiten die Motivation finden, weiterzumachen. Es gibt dir die innere Stärke, die nötig ist, um Herausforderungen zu meistern und deine Vision zu verwirklichen.
Die Kraft eines unterstützenden Umfelds
Selbst das stärkste WARUM kann manchmal nicht ausreichen, um uns allein aus den Tiefpunkten herauszuholen. In solchen Momenten ist es entscheidend, Menschen um sich zu haben, die dieselben Herausforderungen kennen und verstehen. Ein unterstützendes Umfeld kann den Unterschied machen, wenn es darum geht, wieder aufzustehen und weiterzumachen.
Hier hilft es ungemein, wenn du Menschen in deinem Umfeld hast, die auch den Weg der Selbstständigkeit gehen oder gegangen sind. Sie müssen nicht erst lange nachfragen, wieso du dich jetzt so fühlst – sie wissen es bereits.
Aufstehen - Krone richten - weitermachen
Ja, es gibt Tage, an denen wirkt es, als würde das alles keinen Sinn machen. An denen du das Gefühl hast, dass dir alles über den Kopf wächst und du dem Druck nicht standhalten kannst. Das ist auch vollkommen ok. Du darfst zweifeln, du darfst weinen, du darfst alles hinterfragen. Wichtig ist nur, dass du nach dem Verzweifeln wieder aufstehst und weitermachst.
Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest!
Aufgeben kannst du einen Brief - aber nicht einfach so deinen Traum! Es gibt keine Fehler und keine Misserfolge. Alles, was dir auf deinem Weg begegnet, sind Erfahrungen, aus denen du lernen kannst. Jede Herausforderung ist eine Chance, stärker zu werden und deine Vision klarer zu sehen.
Selbstständigkeit und das regelmäßige Verzweifeln
Es gibt keine bessere Persönlichkeitsentwicklung, als wenn du dich selbstständig machst.
Du wirst die tollsten Hochs haben - Verkäufe, Feedbacks, motivierende Worte von Menschen, die zu dir aufschauen, du wirst aber auch Tiefs haben. Tiefs, an denen plötzlich alles zu viel wird, du einfach nur DU sein willst, ohne dein Business im Hintergrund, ohne ständig funktionieren zu müssen.
Es ist vollkommen normal, manchmal an allem zu zweifeln. Vergiss nicht, deinen Gefühlen dann auch Raum zu geben, dich bei den Menschen zu melden, die dich wieder aufbauen und dir dein WARUM vor Augen zu halten.
Denke daran, dass selbst die größten Erfolge oft aus den dunkelsten Momenten hervorgehen. Deine Reise ist einzigartig, und jede Hürde, die du überwindest, bringt dich deinem Ziel näher. Sei geduldig mit dir selbst, feiere deine Fortschritte und erinnere dich immer an dein WARUM.
Bleibe dran, auch wenn es schwierig wird, und lass dich nicht entmutigen. Deine Träume sind es wert, verfolgt zu werden, und du hast bereits so viel erreicht. Du bist stärker, als du denkst, und deine Geschichte ist noch lange nicht zu Ende. Gehe mit Entschlossenheit und Mut weiter – die besten Tage kommen noch.
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