Ich hab schon zum dritten Mal auf “schlummern” gedrückt, aber jetzt wirds echt knapp. Also spring ich aus dem Bett, hetze ins Bad und mit der Zahnbürste im Mund such ich mir mein heutiges Outfit aus dem Schrank. “Wo ist denn schon wieder der BH, den ich heute anziehen will?”, ich ärgere mich über mich selbst, weil ich im Stress mal wieder nichts finden kann. Ein letzter Blick in den Spiegel, nur um zu sehen, dass ich mal so gar nicht zufrieden bin, wie ich heute ausschau. Aber dafür ist jetzt keine Zeit mehr. Also schnell raus und rein ins Auto. Frühstück hol ich mir unterwegs beim Bäcker und als ich im Büro ankomme, fällt mir ein, dass ich mal wieder vergessen hab, meine Schilddrüsen-Tablette zu nehmen. Der Tag ist schon gelaufen, bevor er angefangen hat!
So ging es mir viele Jahre lang!
Als ich angefangen hab, mich mit Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen, stieß ich auf das Thema Morgenroutine.
Damit ist gemeint, dass man jeden Morgen einen fixen Ablauf hat und somit nicht nur gesunde Gewohnheiten für den Körper etablieren kann, sondern auch den Kopf frei bekommt, weil man nicht jeden Tag aufs Neue darüber nachdenken muss, was zu tun ist.
Wie so eine Morgenroutine ausschauen kann und was du dabei beachten solltest - diese Fragen werden in diesem Artikel beantwortet.
Der Morgen setzt den Ton für den ganzen Tag
Jeder Tag startet anders, aber hast du schon mal bemerkt, dass dein Tag oft genau so chaotisch oder entspannt weitergeht, wie dein Morgen beginnt? Wenn der Tag mit Stress startet – wie im Beispiel oben – fühlt man sich oft den ganzen Tag über überfordert. Dabei könnte der Morgen die perfekte Zeit sein, um Ruhe, Klarheit und Motivation zu schaffen. Eine strukturierte Morgenroutine gibt dir nicht nur einen klaren Start, sondern auch das Gefühl, die Kontrolle zu haben.
Routinen finden
Erstmal solltest du dir Überlegen, wie genau dein Morgen ausschauen soll.
Eine Methode für die Morgenroutine ist die sogenannte 20/20/20-Regel, die ich aus dem Buch The 5 AM Club gelernt habe. Sie teilt die erste Stunde des Tages in drei gleich lange Abschnitte und hilft dabei, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen.
20 Minuten – Bewegung: Hier geht es darum, deinen Körper in Bewegung zu bringen. Intensives Training wie Joggen, HIIT oder eine andere Art von körperlicher Aktivität sorgt dafür, dass du deinen Kreislauf in Schwung bringst und Endorphine freisetzt. So startest du mit Energie in den Tag. Achte beim Planen deiner Bewegungseinheit unbedingt auf deinen Zyklus! In der Luteal- oder Menstruationsphase machen intensive Trainings wenig Sinn. Setze in dieser Zeit eher Kräftigungsübungen oder leichtes Ausdauertraining. Auch Yoga bietet sich in dieser Zeit sehr gut an.
20 Minuten – Reflexion: In diesem Abschnitt geht es um Ruhe und Klarheit. Du kannst meditieren, Tagebuch schreiben oder einfach über deine Ziele und deinen Tag nachdenken. Es geht darum, innerlich zur Ruhe zu kommen und mentale Klarheit zu schaffen.
20 Minuten – Lernen: Die letzten 20 Minuten sind dem Lernen und Wachstum gewidmet. Du kannst in einem Buch lesen, einen Podcast hören oder an Kursen teilnehmen – Hauptsache, du lernst etwas Neues. So entwickelst du dich kontinuierlich weiter.
Selbstverständlich kannst du deine Morgenroutine für dich anpassen. Finde Routinen, die sich für dich gut anfühlen.
Vergiss die Schlummertaste!
Wahrscheinlich hast du diesen Tipp schon oft gehört, aber setzt du ihn auch wirklich um? Du solltest aufstehen, wenn dein Wecker zum ersten Mal läutet! Wenn du nämlich weiter schläfst, ist dieser Schlaf nicht wirklich entspannend und außerdem reißt dich der Wecker sowieso alle 5-10 Minuten wieder raus. Also steh auf, sobald du den Wecker hörst. Auch wenn du im ersten Moment nichts lieber tun würdest, als dich nochmal umdrehen - überwinde deinen inneren Schweinehund und steh auf.
Für unseren Körper ist es sogar am gesündesten, wenn du immer zur gleichen Zeit aufstehst - auch am Wochenende. Wenn du dir einmal angewöhnt hast, immer zur selben Zeit aufzustehen, wirst du merken, dass du irgendwann von selbst zu dieser Zeit aufwachst. Dann fällt es dir auch nicht mehr schwer aufzustehen. Bis es soweit ist, dauert es natürlich ein bisschen, aber bleib dran - du wirst überrascht sein, wie viel mehr Energie du den ganzen Tag über hast, wenn deine innere Uhr zuverlässig funktioniert.
Überleg dir, wie viel Zeit du für dich und deine Morgenroutine haben möchtest und wann du dafür aufstehen musst.
Morgenroutine als Erfolgsbooster
In der Selbstständigkeit warten täglich natürlich viele To-Dos auf dich! Von Kundenakquise über Verkaufsgespräche, Angebotsentwicklung und Buchhaltung - alles bleibt an dir hängen. Als wäre das nicht schon genug, ist es oft so, dass uns unsere Gedanken einen Strich durch die Rechnung machen. “Ich kann das alles nicht!”, “Ich bin nicht gut genug dafür!”, “Wer bin ich denn überhaupt, dass jemand bei mir kaufen will?” - das sind nur ein paar der Gedanken, die JEDE Selbstständige / JEDER Selbstständiger kennt! Für den Erfolg ist das richtige Mindset wahnsinnig wichtig! Nimm dir täglich mindestens 10 Minuten Zeit für dein Mindset und den Glauben an dich selbst. Wenn du nicht an dich und dein Angebot glaubst, werden es die anderen auch nicht! Diese Mindsetarbeit kannst du gut in deine Morgenroutine integrieren, damit du auch nicht darauf vergisst. Unterschätze diesen Punkt nicht für deinen Erfolg!
Fazit: Dein Morgen – Dein Erfolg!
Eine gut durchdachte Morgenroutine kann der Schlüssel zu mehr Energie, Klarheit und Erfolg sein – sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben. Gerade in der Selbstständigkeit, wo es keine festen Strukturen von außen gibt, hilft es enorm, den Tag selbstbewusst und mit einer klaren Vision zu starten. Mit der 20/20/20-Regel hast du ein einfaches Werkzeug an der Hand, um Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen und dich täglich weiterzuentwickeln.
Denk daran: Der Morgen setzt den Ton für deinen Tag – und damit auch für den langfristigen Erfolg deines Business. Je besser du dich mental und körperlich auf den Tag vorbereitest, desto produktiver und fokussierter wirst du sein. Nutze die Zeit am Morgen, um dein Mindset zu stärken, deine Ziele zu reflektieren und dich mit der richtigen Energie aufzuladen. Du wirst überrascht sein, wie schnell sich das auf deine Produktivität und letztlich auf den Erfolg deines Unternehmens auswirkt.
Also überleg dir deine Routinen, stell dir den Wecker und starte mit einer Morgenroutine, die dich unterstützt, dein volles Potenzial auszuschöpfen – und das nicht nur in deinem Business, sondern in allen Bereichen deines Lebens!
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